Quelle
ECO-News - Die grüne Presseagentur
Art
Pressemeldung Unternehmen
Rubrik
Essen u. Trinken
Datum
20.10.1999
Partner
Greenpeace e.V., D-22767 Hamburg


Greenpeace deckt auf: Gentechnik bei Aldi im Katzenfutter

Handelskette nimmt Waren aus dem Regal

Hamburg, 20. 10.1999. Nachdem die Lebensmittelkette Aldi am
13. Oktober den Verzicht auf gentechnisch veraenderte
Produkte in ihren Eigenmarken angekuendigt hatte, machte
Greenpeace die Probe aufs Exempel. Das Ergebnis: Aldi kann
sich auf entsprechende Zusicherungen seiner Lieferanten
nicht verlassen. Katzen-Trockenfutter der Firma "Orata" aus
den Aldi-Regalen enthaelt nach Greenpeace-Analysen
gentechnisch manipulierte Soja. Das Unternehmen Orata
gehoert zum Nestlé-Konzern. Aldi hat sich entschieden, das
Katzenfutter sofort aus den Regalen zu nehmen.

"Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser", sagt Dr.
Christoph Then, Gentech-Experte bei Greenpeace. "Wenn
genmanipulierte Inhaltsstoffe in Aldi-Katzenfutter sind,
wie will Aldi dann die Garantie fuer gentechnikfreie
Lebensmittel uebernehmen? Handelsketten muessen die Zusagen
ihrer Lieferanten kontrollieren, so wie auch Greenpeace
durch Analysen immer wieder den Verzicht des
Lebensmittelhandels auf gentechnische Rohstoffe ueberprueft.
Nur so koennen sie ihr Versprechen gegenueber den
Verbrauchern halten."

Die Firma Orata hat inzwischen bestaetigt, dass die
Greenpeace-Analysen korrekt sind und hat die Auslieferung
ihrer Produkte gestoppt. In Zukunft werde man
sicherstellen, dass das Futter keine gentechnisch
veraenderten Rohstoffe enthalte, heisst es in einem Schreiben
des Unternehmens vom Dienstag. Der Mutterkonzern Nestlé
hatte schon am 11. Mai 1999 verkuendet, man wolle ab sofort
auf den Einsatz von Gentechnik verzichten. Eine Antwort auf
die Frage, zu welchem Datum Nestlé die Untermischung von
Gen-Soja in Tiernahrung, Sondennahrung (Krankenhausnahrung)
und anderen Produkten einstellen werde, bleibt der Konzern
allerdings seit Wochen schuldig.

Aldi ist die letzte grosse deutsche Lebensmittelkette, die
sich zum Verzicht auf gentechnisch manipulierte Rohstoffe
in ihren Produkten verpflichtet hat. Kleinere Handelsketten
wie Famila Soest, tegut, dm-Markt und Globus hatten den
Verzicht der Supermarktketten auf gentechnische Rohstoffe
eingeleitet. Ueber den Sommer folgten mit Edeka, Rewe,
Metro, Tengelmann, Lidl, Spar und zuletzt Aldi alle
fuehrenden Handelshaeuser.

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