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Rubrik:Naturschutz    Datum: 20.10.1999
Gesunde Meeresumwelt faellt Wettbewerbsvorteilen zum Opfer

WWF: Chemische Industrie muss Informationen ueber gefaehrliche Stoffe endlich offenlegen

Bremen, 15.10.1999. Die chemische Industrie und die EU-Kommission verschweigen wichtige Informationen ueber Produktionsmenge, Verwendung und Umweltauswirkungen von gefaehrlichen Stoffen. Die Geheimhaltung der Daten verhindert, dass der Eintrag giftiger Chemikalien in die Nordsee und den Nordost-Atlantik bis zum Jahr 2020 beendet werden kann. Dies hatten die Umweltminister der Anrainerstaaten des Nordost-Atlantiks 1998 im Rahmen der OSPAR-Konvention* beschlossen. Nur nach Bekanntgabe dieser Daten koennen OSPAR-Vertreter die Chemikalien nach ihrer Gefaehrlichkeit auflisten, um diejenigen zu ermitteln, deren Einleitung ins Meer am dringendsten gestoppt werden muss. Am Montag, den 18. Oktober, trifft sich die OSPAR-Arbeitsgruppe in Bern, um die gefaehrlichsten Chemikalien zu identifizieren.

Bislang weigern sich die chemische Industrie und die EU-Kommission Daten ueber mehr als 50 chemische Substanzen, unter ihnen das hochgiftige TBT und das PestizidLindan, offenzulegen. Diese Substanzen gelangen ins Meer und koennen Meerestiere schaedigen. Die Daten ueberProduktionsmengen und Verwendung von Chemikalien werden von der EU-Kommission vertraulich behandelt, wenn sie von weniger als vier Unternehmen produziert oder importiert werden, um Wettbewerbsvorteile einzelner Firmen zu wahren. Dies trifft auf mehr als 50 der wichtigen Chemikalien zu. "Wenn die Industrie ihre Wettbewerbsvorteile hoeher schaetzt als eine gesunde Meeresumwelt, werden Meerestiere auch noch in 20 Jahren vergiftet. Bereits heute sind viele Wale und andere Meerestiere hochgradig mit Schadstoffen belastet", kritisierte WWF-Expertin Patricia Cameron. Der WWF fordert die chemische Industrie und die EU-Kommission auf, Daten ueber gefaehrliche Stoffe endlich zu veroeffentlichen!

Im Rahmen der Oslo und Paris Konvention fuer den Schutz der Meeresumwelt des Nordost-Atlantiks hatten sich 1998 folgende Laender darauf geeinigt, bis zum Jahr 2020 die Einleitung von Schadstoffen ins Meer zu beenden: Belgien, Daenemark, Deutschland, Finnland, Frankreich, Grossbritannien, Irland, Luxemburg, Niederlande, Portugal, Schweden, Spanien, Island,Norwegen, die Schweiz und die Europaeische Kommission.

Fuer weitere Informationen wenden Sie sich bitte an:
Patricia Cameron, Tel. 0421-6584616 oder 0171-3426928
Stephan Lutter, Tel. 0171-7015346


 
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