Quelle
ECO-News - Die grüne Presseagentur
Art
Pressemeldung Verband
Rubrik
Wirtschaft
Datum
19.10.1999
Partner
Bund Naturschutz in Bayern e.V., D-93049 Regensburg


Bewußtsein für regionale Kreisläufe wächst

120.000 Besucher beim Tag der Regionen in ganz Bayern

PM 096-99/LFGS

Der in diesem Jahr erstmals in Bayern stattfindende Aktionstag zu regionalen Kreisläufen mit über 120 Veranstaltungen in über 50 bayerischen Städten und Landkreisen stieß auf reges Interesse bei Bevölkerung und Verbänden. Über 30 landesweite Verbände und Initiativen aus Umwelt, Verbraucherschutz, Landwirtschaft, Handwerk und Kirchen haben sich auf Initiative von Heiner Sindel vom Verein ALLES (Artenreiches Land-Lebenswerte Stadt) zum Aktionsbündnis "Tag der Regionen" zusammengeschlossen. Doris Tropper, stellvertretende Landesvorsitzende des Bundes Naturschutz sprach in der Nürnberger Lorenzkirche "von einem vielversprechenden Anfang, ein breites gesellschaftliches für die Anliegen des Naturschutzes zu gewinnen und auch in der Wirtschaft die Bedeutung regionalen Qualitätsmanagements für den Erhalt und die Neuschaffung von Arbeitsplätzen zu stärken.
Handwerk, Gastronomie, Natur- und Umweltschutz, Kirche, Kunst und Kultur präsentierten sich in zahlreichen Festen, Märkten und kulinarischen Ereignissen sowie Gottesdiensten in ganz Bayern.


Zum Gottesdienst und dem anschließenden Mittagsmarkt waren ca. 200 Besucher zur Lorenzkirche gekommen, um sich über die Qualität der Nähe zu informieren. Im Gottesdienst stellte der Umweltpfarrer des evangelischen Dekanates Nürnberg, Herr Pfarrer Dr. Petersen heraus, dass Schöpfung bewahren auch den sorgsamen Umgang mit den Lebensgrundlagen beinhaltet undsich beispielsweise auch beim Kauf des "täglichen Brot" umsetzen ließe. Die Gottesdienstbesucher hatten im Anschluss die Möglichkeit, Biobrot und Streuobstapfelsaft und Knoblauchsländer Eintopf aus der Region zu verkosten, deren Bedeutung zum Erhalt der Kulturlandschaft und der Artenvielfalt im Gottesdienst durch die Erzeuger bereits erläutert wurden.
Landrat Eckstein, Vorsitzender des Runden Tisches der Initiative Original-Regional in der Region Nürnberg betonte in seiner Ansprache, dass es vor allem in den Städten immer wichtiger wird, daß die Menschen sich die über die Art der Lebensmittelerzeugung Gedanken machen, und bereit sind regionale Strukturen zu unterstützen, statt ohne Nachdenken den Lebensmittelmultis Gewinne zu verschaffen. Um die "Qualität der Nähe" zu erhalten müsse jedoch auch die Bereitschaft steigen, ein paar Pfennig mehr für die einzelnen Lebensmittel auszugeben.

Über 3000 Besucherinnen und Besucher kamen im Hersbrucker Land zum Naturschutzzentrum Wengleinpark, um sich über Holz und heimische Produkte zu informieren. Ebensoviele waren es in Aufseß, wo bei einem landkreisübergreifenden Fest Brauer und Direktvermarkter ihre Produkte vorstellten und ein Kunst- und Handwerkermarkt stattfand. Über 5000 kamen in Feuchtwangen zur Großveranstaltung "ländliche Gemeinde der Zukunft"

Doris Tropper wies in einer abschließenden Presseerklärung darauf hin, dass die Bemühungen der Bürgerinnen und Bürger zur Unterstützung von Umweltschutz und Arbeitsplätzen in der Region "mit dem Einkaufskorb" jedoch von einer klaren politischen Weichenstellung begleitet seinmüssen.

Globalisierung und Regionalisierung können nicht gleichbedeutend nebeneinander stehen. Die Region braucht gezielte Unterstützung und politische Rahmenbedingungen, damit es sich lohnt, in der Region, für die Region zu produzieren und diese Produkte zu akzeptablen Preisen anbietenzu können.

Als Beispiel nannte sie die Lebensmittelqualität:
"Gentechnik hat in der Landwirtschaft und bei der Lebensmittelproduktion nichts zu suchen. Regionales Wirtschaften muss frei bleiben von Genmanipulation im Nahrungsbereich!"

Heiner Sindel, der Sprecher des Aktionsbündnisses sprach von Aufbruchstimmung: "Der Erfolg gibt und recht!", sagte er bei der Veranstaltung Ländliche Gemeinde der Zukunft in Feuchtwangen und kündigte für das Jahr 2000 den nächsten Tag der Regionen an.

für Rückfragen:
Marion Ruppaner, BN Landesfachgeschäftstelle, Tel. 09 11-8 18 78 20 oder
Gisela Endt, Aktionsbündnis Tag der Regionen, Tel. 0 98 52-13 81


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