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ECO-News - Die grüne Presseagentur |
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Pressemeldung Verband |
Rubrik![]() |
Naturschutz |
Datum![]() |
14.10.1999 |
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Greenpeace e.V., D-22767 Hamburg |
Freude und Frust fuer WalschuetzerDeutsches Walschutzgebiet beschlossenGreenpeacer in Norwegen angeklagt
Kiel/Stavanger, 13.10.1999. Die Walschuetzer der
Umweltorganisation Greenpeace haben einen Grund zum Feiern: Der Kieler Landtag beschloss am Mittwoch die Einrichtung eines Schutzgebietes fuer Schweinswale vor Amrum und Sylt. Die Nordsee vor den Inseln ist die natuerliche Aufzuchtregion der "kleinen Tuemmler". "Unser Ziel ist es, Wale weltweit unter Schutz zu stellen. Dabei geht es nicht nur um den illegalen Walfang der Norweger und Japaner", sagt Greenpeace-Walexperte Ralf Sonntag, "wir muessen auch die Wale vor unserer eigenen Haustuer schuetzen." Die anderthalb Meter langen Meeressaeuger sind ausserhalb des Schutzgebietes durch Ueberfischung und den Tod in Stellnetzen bedroht. Motorenlaerm etwa durch Jet-Skis oder Schnellfaehren gefaehrdet die Aufzucht der Jungen. "Durch das Schutzgebiet haben wir sozusagen die Motorraeder aus dem Kindergarten verjagt", meint Ralf Sonntag. Neben dieser guten Nachricht gibt es auch schlechte Neuigkeiten aus der Greenpeace-Walschutz-Kampagne. Seit heute stehen in Stavanger in Norwegen drei Greenpeace-Aktivisten vor Gericht. Unter ihnen ist der Brite Mark Hardingham. Die drei gehoerten zu einer Gruppe von Umweltschuetzern, die Mitte Juni letzten Jahres gegen den Walfang der Norweger auf Minkewale protestiert hatten. Dabei kam es zu Zusammenstoessen mit der Kuestenwache. Ein Kuestenwachboot ueberfuhr ein Greenpeace-Schlauchboot, wobei Greenpeacer Hardingham schwer verletzt wurde. Unter den Folgen des Unfalls leidet Mark Hardingham noch heute, sein Unterarmknochen ist zertruemmert und mit Stahlplatten fixiert, er hat dauernde Schmerzen in der Hand und geht an Kruecken. "Greenpeace wird niemals gewalttaetig. Deshalb konnte ich mir auch nicht vorstellen, dass die Kuestenwache ueber unser Boot fahren und mich dann ohne Hilfe zuruecklassen wuerde", sagte der 40jaehrige Brite auf einer Pressekonferenz am Dienstag in Stavanger. Er hat selbst Anklage wegen Koerperverletzung erhoben. Es ist der schwerste Zwischenfall waehrend einer Greenpeace-Aktion seit der Versenkung der Rainbow Warrior durch den franzoesischen Geheimdienst 1985. Die Staatsanwaltschaft wirft den Aktivisten vor, Walfaenger bei ihrer Arbeit behindert zu haben. Wann die Urteile fallen, steht noch nicht fest. "Wir werden uns weder von der norwegischen Kuestenwache noch von den Gerichten einschuechtern lassen. Der Weltpark fuer Wale wird eines Tages Wirklichkeit sein", so Ralf Sonntag, der den Prozess in Stavanger beobachtet. |
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